Hamburger Stadtpostmarke MiNrm. 12 und 24
Eine Besonderheit des Norddeutschen Postbezirk und noch bis Ende 1874 der deutschen Reichspost sind die beiden Ausgaben der Hamburger Stadtpostmarke (NDP MiNrm 12 und 24).
Eingeschränkter Geltungsbereich
Die Stadtpostmarken galten ausschließlich für Ortsbriefe in Hamburg und nur dort.
Allgemeine Infos zu den Ausgaben
Beide Ausgaben unterscheiden sich im wesentlichen nur durch die unterschiedliche Zähnung (Durchstochen bzw. Kammzähnung) und leichten Farbabweichungen.
Daher gelten folgende Angaben für beide Ausgaben.
Entwurf: C. Schwatlo
Stich: H. G. Schilling
Druckart: Buchdruck
Druckerei: Preußische Staatsdruckerei in Berlin
Beschreibung: Oval ohne Wertangabe ähnlich der MiNrm 7 mit dem geänderten Textumlauf: "Norddeutscher Postbezirk - Stadtpostbrief Hamburg".
Porto: Die Briefmarke deckt bis Ende 1874 das Porto von einem halben Schilling für einen Ortsbrief / Ortskarte ab.
Ausgabe vom 1. Januar 1868 (NDP MiNrm 12)
Zähnung: Durchstochen
Varianten:
- 12a. => lilabraun (Töne)
- 12b. => rötlichbraun
- 12ba => dunkelkarminbraun
- 12c => violettbraun

MiNrm 12 mit einem ungewöhnlichen Ersttagsstempel vom 01.01.1868.
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Ausgabe vom 1. Juni 1869 (NDP MiNrm 24)
Zähnung: gezähnt K13 3/4:14 1/4
Hinweis: Spätere Auflagen der MiNrm 24 haben zum Schutz gegen Fälschungen einen unsichtbaren Netzaufdruck.
Varianten:
- 24a. => lilabraun (Töne)
- 24aa. => dunkellilabraun (Töne)
- 24b. => (hell)braunlila, karminbraun (Töne)
- 24ba => dunkelkarminbraun
- 24c => (dunkel)braun

MiNrm 24a (lilabraun).
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MiNrm 24b (hellbraunlila, karminbraun).
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MiNrm 24c ((dunkel)braun).
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Mischfrankaturen
Da die halbe Schillingmarken nur im Stadtpostbezirk von Hamburg galten, können diese tarifgerecht nur auf Orts-Einschreibe- und Fahrpostsendungen vorkommen. Einschreibe-Stadtbriefe kosteten ab 01.01.1868 zwei Groschen und einen halben Schilling, ab 1870 vermutlich 2 Schillinge = 1,5 Groschen = 18 Pfennige.
Außerkurssetzung
Die Außerkurssetzung der norddeutschen Marken erfolgte zum 31.12.1871. Die Nummer 24 wurde auch nach Übergang an die Reichspost weitergedruckt und erst am 31.12.1874 ungültig.

MiNrm 24 mit einer Entwertung am 08.02.1875.
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Plattenfehler
Von der Stadtpostmarke sind bisher neun verschiedene Plattenfehler bekannt und in der Literatur veröffentlicht.

Plattenfehler Typ VI
Kratzer vom ersten D in Norddeutsche schräg durch Flügel und Rahmen
Die verschiedenen Plattenfehler werden in einem gesonderen Artikel vorgestellt:
Plattenfehler der Stadtpostmarke.
Stempel
Erläuterung der genutzten Abkürzungen: K1 (Einkreisstempel), K2 (Zweikreisstempel), R2 (Zweizeiliger Rahmenstempel), R3 (dreizeiliger Rahmenstempel), NDP (Norddeutscher Postbezirk), DR (Deutsche Reichspost).
Verwendungsdatum
Material MiNrm. 12
Material MiNrm. 24
Ganzbelege
Briefe, Postkarten,etc.

MiNrm 12 entwertet durch den P.E.3. vom 17.02.1868.
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MiNrm 24 entwertet durch den P.E.5. vom 17.09.1872.
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MiNrm 24 entwertet durch den DR K1 Typ 2 1872 vom 25.11.1872.
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MiNrm 24 entwertet durch den P.V.5. vom 22.12.1874.
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Quellen
- Michel Deutschland Spezial Katalog 1994, Schwaneberger Verlag 1994
- Norddeutscher Postbezirk - Die Kampen-Sammlung, Auktionskatalog Heinrich Köhler 2001
- Schriftenreihe Nr. 49 "Die Hamburger Stadtpostmarke 1868 - 1874", Ingo von Garnier (Arge Norddeutscher Postbezirk e.V.) - 2002
- Rundbrief 146 "Die Hamburger Stadtpostmarke als Marke der Deutschen Reichspost 1871 - 1874", AG Brustschilde - 2009
- Die Poststempel von Hamburg von ~1850 bis ~1900, Dr. Ernst Meyer-Margreth - Scheffler-Verlag, 1965
- Die Poststempel der Hamburger Landgebiete bis ~1900, Dr. Ernst Meyer-Margreth - 1975
- Festschrift zur Hamphilia 80 - Nachtrag zu Poststempel von Hamburg, Dr. Ernst Meyer-Margreth - 1980
Materialsammlung
Gesammelte Informationen aus diversen Quellen zu den beiden Ausgaben.
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